Vortrag über medizinische Fuldaer Handschriften

Fulda (bpf). Am Donnerstag, 15. März, findet um 19 Uhr im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät ein Vortrag „Medizinische Fuldaer Handschriften“ von Prof. Dr. Klaus-Dietrich Fischer statt.

Obwohl die Fuldaer Klosterbibliothek in der frühen Neuzeit in alle Winde zerstreut wurde, lassen außer Werken, deren Verfasser eine Beziehung zu Fulda hatten, sonstige Nachrichten und nicht zuletzt die eindeutig dem Fuldaer Skriptorium zugewiesenen Handschriften erkennen, welche Bedeutung die dortige Schule im frühen 9. Jahrhundert als Zentrum der Bildung hatte. Angestrengt und erfolgreich bemühte man sich, durch die Abschrift von Handschriften die Erschließung des Wissensschatzes der Antike zu fördern, zugänglich zu machen und zu verbreiten. Das ging weit über das für die Kirche, die Katechese und die Liturgie Notwendige hinaus. Bekanntlich stammt auch die maßgebende Enzyklopädie der Karolingerzeit, die Hrabanus Maurus zum Teil auf der Grundlage von Isidors Etymologien (Origines) rund zweihundert Jahre nach Isidor schuf, von hier. Die Medizin ist ein Spezialgebiet, das zwar damals nicht im Fokus des Interesses stand, wo man aber, und zwar mit einem praktischen Interesse, sehr wohl an antikes Wissen anknüpfen wollte. Drei Handschriften medizinischen Inhalts, alle aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts, heute in Cologny am Genfer See, in St. Gallen und in der Bibliothèque nationale in Paris befindlich, sollen mit den in ihnen überlieferten Schriften ausführlich vorgestellt und besprochen werden.

15.03.2018


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