AKSB mahnt kirchliche und staatliche Unterstützung für Träger politischer Bildung an

Bonn/Fulda (bpf). Die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), deren Vorsitzender Gunter Geiger, der Direktor des Bonifatiushauses, ist, hat angesichts der Corona-Pandemie kirchliche und staatliche Unterstützung für die Träger politischer Bildung angemahnt. Geiger fordert Maßnahmen zur Sicherung der Infrastruktur der Bildungshäuser und Einrichtungen, die von den Folgen des Corona-Virus zum Teil existenziell betroffen sind. „Die ASKB ist eine wichtige Plattform für fachlichen Austausch, und auch die hierüber akquirierten Bundesmittel und die bundesweite Vernetzung sind für die Arbeit des Bonifatiushauses sehr wichtig“, ist Geiger überzeugt. Den zahlreichen Mitgliedern der AKSB sei leider noch immer weitestgehend unklar, ob die sich aus den bestehenden Verträgen oder Bewilligungsbescheiden ergebenden Vergütungen oder Zuwendungen weiterhin gezahlt würden. Allein das Bonifatiushaus erhalte bis zu 350.000 Euro an Drittmitteln jährlich.

 

Zahlreiche Häuser sind bereits geschlossen; Veranstaltungen und mehrtägige Seminare müssen entfallen und der Tagungsbetrieb wurde eingestellt. Die ungewisse Dauer mache den einzelnen Trägern besonders zu schaffen. „Politische Bildung vermittelt Wissen, das auch zukünftig dringend gebraucht wird“, so der Vorsitzende der AKSB. Er fordert deshalb die Aufnahme von gemeinnützigen Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft unter den Rettungsschirm der Bundesregierung. „Die Pandemie darf nicht dazu führen, dass die Infrastruktur für die politische Bildung dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wird“. Der Vorsitzende der AKSB lässt keinen Zweifel daran, dass die beschlossenen Maßnahmen notwendig sind, um größeres Leid, besonders für die Schwächeren unserer Gesellschaft, abzuwenden. „Aber Werte wie Solidarität und die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die gerade jetzt besonders gefragt sind, sowie Bildungsarbeit gegen Rassismus und Extremismus kommen nicht von ungefähr. Sie müssen auch in Zukunft mit einem pluralen Bildungsangebot gefördert werden“. Auch die jeweiligen kirchlichen Träger sieht er in der Pflicht, durch subsidiäre finanzielle Unterstützung die katholische Bildungslandschaft zu erhalten.

 

Im Namen des Vorstandes fordert der Vorsitzende des katholischen Fachverbands der politischen Bildung, der über 60 Mitglieder bundesweit vertritt, insbesondere: die unbürokratische Auszahlung von Fördermitteln, um den Einrichtungen weiterhin Planungssicherheit zu gewährleisten, die Auszahlung von Abschlägen, damit die Liquidität der Träger erhalten bleibt und eine dauerhafte Schließung abgewehrt wird; Liquiditätshilfen und Bürgschaften für gemeinnützige Einrichtungen in freier Trägerschaft. Die AKSB werde für diese Forderungen den Schulterschluss mit anderen Trägern der politischen Bildung suchen. Eine besondere Verantwortung besteht aus Sicht des Vorsitzenden der AKSB für die freiberuflich Tätigen in der politischen Bildung. „Sie sind besonders gefährdet, weil ihnen die Auftragsgrundlage entzogen wird. Sie waren in der Vergangenheit für uns sehr verlässliche Partnerinnen und Partner. Die Sicherung ihrer freiberuflichen Existenz ist deshalb ebenfalls ein Gebot der Stunde“.

01.04.2020


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