Von Wien über Bratislava nach Marburg - Lichtskulptur "Elisabethschrein" von Philipp Schönborn reist durch Europa

Marburg. Seit 29. November gastiert ein Kunstwerk von Philipp Schönborn in der Kirche St. Peter und Paul. Der Münchner Künstler setzt damit der heiligen Elisabeth von Thüringen an ihrem letzten Lebensort ein leuchtendes Denkmal. Den Auftakt der Ausstellung bildete Marburg(buy)night im November 2019. Im Rahmen der Kirchenillumination wurde der leuchtende Elisabethschrein in der Krypta ausgestellt. Seit den Weihnachtstagen befindet er sich schräg gestellt auf den Stufen des Altars im Kirchenraum.

Bereits seit 2017 reist das leuchtende Kunstwerk zu den Orten, an denen die hl. Elisabeth lebte oder an denen sie früh verehrt wurde. Die Reise begann am Elisabethfest 2017 im Dom zu Erfurt, wo 1235 ihre Heiligsprechung proklamiert wurde. Nach dem Naumburger Dom, der die älteste Steinskulptur der Heiligen besitzt, der Abteikirche Sayn, in der das Armreliquiar aufbewahrt wird, dem Wiener Stephansdom und der Wiener Deutschordenskirche wurde das Kunstwerk im Martinsdom von Bratislava (Pressburg), von dem aus Elisabeth als Vierjährige auf die Wartburg geschickt wurde. Zuletzt stand es in der Doppelkapelle der Neuenburg an der Unstrut, eine Burganlage, in der Elisabeths Aufenthalt urkundlich bezeugt ist. Bis Ostern 2020 verbleibt es in St. Peter und Paul. Die nächste Station wird das Kloster Altenberg bei Wetzlar sein.

Das Interesse Schönborns an Leben und Wirken herausragender Frauen wandte sich nach Hildegard von Bingen im Jahr 2014 Elisabeth von Thüringen zu. Ihre steinerne Grablege in Marburg regte Schönborn zu dem sargartigen Schrein „Elisabeth von Thüringen“ an. Die Oberseite des Schreines zeigt sie auf einem Kissen ruhend in weißem Schleier. Über diesem Relief, das ihr Grab ziert, wurde die Elisabethkirche in Marburg errichtet. Leuchtend bunte Bilder umfassen die schmale, einfache Kistenform. Auch sie stammen aus der Marburger Elisabethkirche und wurden bewusst unscharf aufgenommen. Auf dem mittelalterlichen Fenster wird das kurze Leben der ungarischen Königstochter Elisabeth (1207-1231) erzählt: Wie sie nach dem frühen Tod ihres Mannes dem höfischen Leben entfloh und sich der Speisung und Pflege der ärmsten und der kranken Menschen widmete. Dem heiligen Franziskus nachfolgend, fand sie ihren Platz bei den Menschen in Not. Nicht ihr gilt die Verehrung, sondern ihrer von Franziskus von Assisi inspirierten unbedingten Nächstenliebe.

Philipp Schönborn wurde 1943 geboren, wuchs in Österreich auf und lebt heute in München. Seit den 80er-Jahren machte er sich international einen Namen als Fotograf von zeitgenössischen Kunstwerken. Schönborns künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Natur, Kunst, Religion, Licht und Farbe begann 1990. Die Form, die er dafür entwickelte, ist die Fotografie in Leuchtkästen oder Aluminiumrahmen.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung sind folgende Veranstaltungen geplant: Führungen zur Lichtskulptur und zum Wirken der heiligen Elisabeth in Marburg am 29. Februar um14 Uhr und 1. März um 11.15 Uhr, eine Andacht mit Musikbegleitung und Gesang von Sabine Lindner am 18. März um 18 Uhr, alle in der Kirche St. Peter und Paul in der Biegenstraße.

20.02.2020


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